Bis Ende der sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts bestanden in der Rheingoldstraße noch fünf bäuerliche Fachwerkhäuser aus dem 18. Jahrhundert. Drei davon bestimmten zwischen dem heutigen
evangelischen Gemeindehaus und dem Rathaus das Straßenbild gegenüber der katholischen Kirche. Sie fielen sämtlich der Abrisswut zum Opfer und machten gesichtslosen Betonhäusern Platz.
Eizig dieses für sich eigentlich unscheinbare Haus überdauerte durch die Initiative des Architekten und Kunstmalers Günther Neunreither, der es 1980 sanierte. Das 1751 erbaute Haus war
ursprünglich ein bäuerliches Wohnhaus eines Zweiges der alten Neckarauer Familie Weidner. Im Dachstuhl fanden sich bei der Restaurierung Holzstifte für das Aufhängen von Tabakblättern zum
Trocknen. Der Tabak war im 19. Jahrhundert Hauptanbaupflanze der Landwirtschaft im Großherzogtum Baden.
Aktuell befinden sich im Fachwerkhaus ein Restaurant und 6 Wohneinheiten für Studenten sowie die Festräumlichkeiten des Mannheimer Wingolf.